die WildbieneN

Alle Bienen ausser der Honigbiene werden in der Gruppe der Wildbienen zusammengefasst (auch wenn Honigbienen selbst Wildtiere sind). Mit über 600 verschiedenen Arten begeistern die Wildbienen durch ihre ausserordentliche Vielfalt an Farben, Grössen und Verhaltensweisen.

Bei einem Besuch einer artenreichen Wiese denkt der/die Beobachtende manchmal gar nicht, dass die gesichtete Biene eine Wildbiene sein könnte. Die Lebensweise ist äusserst faszinierend: So sammeln einige Bienen den Pollen mit der Körperunterseite (Bauchsammlerinnen), andere wiederum transportieren die Eiweissversorgung für die Nachkommen ähnlich wie die Honigbiene mit den hinteren Beinpaaren. Zudem gibt es sogenannte Schlucksammlerinnen, die den Pollen schlucken und zusammen mit dem Nektar wieder auswürgen. Es gibt sehr kleine Arten mit einer Körpergrössen von lediglich 3-4 Millimetern bis hin zur grössten Wildbienenart, der Schwarzblauen Holzbiene, mit stattlichen knapp 3 Zentimetern Körpergrösse!

Lebensweise

Genauso divers wie das Erscheinungsbild der Wildbienen sind auch ihre Lebensweisen. Die einzelnen Arten haben ihre klar definierten Fortpflanzungszeiten. Während weniger Wochen im Jahr schlüpfen die meist solitär lebenden Tiere. Sie bilden keinen Staat, Weibchen und Männchen paaren sich, die Brut wird sich selber überlassen. Vorher und nachher treten diese Arten nicht in Erscheinung. So wechseln sich die einzelnen Arten ab März bis in den Oktober hinein ab und bestäuben die in dieser Zeitspanne vorhandenen Blütenpflanzen.

Solitäre Lebensweise

Die allermeisten Wildbienen leben solitär. Das heisst, die Weibchen paaren sich mit den Männchen und die Weibchen legen ein Brutnester an. Zwischen den solitären und den hochsozialen Bienen wie der Honigbiene gibt es mehrere Zwischenstufen der sozialen Organisation wie z.B. die kommunale Lebensweise. Daneben gibt es auch parasitisch lebende Bienen, welche Brutfürsorgeleistungen anderer Bienen ausnützen. Sie werden auch Kuckucksbienen genannt.

Staatenbildende Wildbienen

Hierzu zählen 31 der insgesamt 41 Arten umfassenden Familie der Hummeln mit jeweils rund 200-300 Individuen oder gewisse Furchenbienen-Arten (eusoziale Lebensweise). Bei den Hummeln überwintern lediglich die Jungköniginnen, welche im Folgejahr ihren Staat wieder neu aufbauen (im Gegensatz zu den Honigbienen, welche als Staat überwintern).

Nistverhalten

Alle Solitärbienen legen ihr Gelege in Röhren an. In einem solchem Gang legt das Weibchen jeweils ein Ei auf ein Pollenkissen und grenzt die Brutkammer zur nächsten ab, bis das Ende der Brutröhre erreicht ist und diese dann vom Weibchen definitiv verschlossen wird. In dieser Röhre überwintert danach die Brut, in den meisten Fällen als Puppe.

Das Substrat, in welchem die Röhren angelegt werden, ist sehr unterschiedlich. Die meisten Bienen legen ihre Nester im Boden an. Eine Gefahr besteht durch die sogenannten Kuckucksbienen, parasitisch lebende Bienen, welche bereits vorhandene Nester (meist Bodennester) nutzen. Während eines unbeaufsichtigten Moments, in dem das Wirts-Weibchen nicht anwesend ist, ersetzt das Kuckucks-Weibchen schnell das bereits vorhandene Ei mit einem eigenen.

Wildbienen sind verschiedenen Gefahren ausgesetzt wie mangelnde Nistmöglichkeiten, ein Mangel an Blütenpflanzen, Pflanzenschutzmittel. Aus der Grafik geht hervor, dass der Gefährdungsgrad der Wildbienen in der Gruppe der im Erdboden Nistenden am höchsten ist. Die Gruppe der Wildbienen, welche Hohlräume nutzen (inkl. Felsspalten) ist respektabel, aber dennoch viel kleiner als die Anzahl der Arten mit dem vorher beschriebenen Nistverhalten.

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