Biodiversität

Biodiversität hilft den Bestäubern und damit uns!

  • Bedeutung der Bienen
  • Unterschiedliche Probleme für die Bienen
  • Wie kann ich einen Beitrag leisten?
  • Aktionen von BienenSchweiz

Bedeutung der Bienen

An der Bestäubungsleistung der rund 1000 Bienenarten in Mitteleuropa hat sich bis heute nichts geändert:

Die Mehrheit der Blütenpflanzen ist auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, und rund 80 Prozent der Bestäubungsarbeit leisten die Bienen. Honigbienen erledigen aufgrund ihrer Blütenstetigkeit diese Arbeit von allen Insekten am effektivsten. Andererseits brauchen einzelne Pflanzen auch spezifische Wildbienenarten und umgekehrt. Zudem bestäubt eine Wildbiene häufig mehr Blüten pro Tag als eine Honigbiene. Für eine funktionierende Bestäubung braucht es eine Vielfalt an «Akteuren», eine artenreiche Bestäubergemeinschaft. Weil Bienen Wildpflanzen bestäuben, sorgen sie für die Erhaltung vieler natürlicher Biotope und der dort lebenden Tierarten. Ausserdem gibt es noch etliche weitere wichtige und nützliche Phänomene. Beispielsweise nimmt die Qualität von Saatgut zu, wenn die Blüten durch Bienen bestäubt wurden.

Kurz gesagt: Nicht nur wir Menschen sind von der Bestäubung aller Bienen abhängig, sondern viele Pflanzenarten ebenfalls.

Honig- und Wildbienen sind eminent wichtig für uns. Neben der Bestäubung in der Landwirtschaft sind wir auf diese Insekten im Hinblick auf die Artenvielfalt angewiesen.

Unterschiedliche Probleme für die Bienen

Die Anzahl Wildbienen nimmt laufend ab. Ein wichtiger Faktor sind die immer schwieriger zu findenden Nistplätze. Auch die Anzahl Honigbienenvölker nimmt ab, falls es immer weniger Imkerinnen und Imker gibt. In den letzten Jahren haben sich diese beiden Zahlen jedoch stabilisiert. Grundsätzlich haben wir nicht zu wenig Bienen, sondern ein mangelhaftes Nahrungsangebot. Das tönt widersprüchlich – aber lassen Sie uns das erklären:

  • Im Frühjahr ist das Nahrungsangebot für alle Bestäuber mehr als genügend – in den Wäldern, auf den Feldern und in den Gärten blüht es reichlich. Im Sommer hingegen spricht man von der «grünen Wüste»: Viele Wildblumen werden abgemäht und die Felder sind verblüht oder machen anderen Kulturen Platz, die für die Bestäuber nicht interessant sind. Nur wenn das Blütenangebot gross genug ist, stehen für Wild- und Honigbienen ausreichend Ressourcen zur Verfügung für eine optimale Entwicklung: Alle Bienenarten brauchen Kohlenhydrat-Quellen (Nektar) als Energiespender und Eiweiss (Pollen) für ihre Larven. In Gebieten mit intensiver Landwirtschaft, aber auch in sogenannt modern geprägten Gärten haben es Wildpflanzen zunehmend schwer, ihren Lebensraum zu finden. Dies hat zur Folge, dass Honig- und Wildbienen auch wegen Nahrungsmangel entweder geschwächt oder gestresst sind und sich nicht mehr vermehren können.
  • Wildbienen finden in «aufgeräumten» Gärten häufig keine Nistplätze mehr, ihre Habitate sind bedroht: Totholz wird weggeräumt und ungenutzte, sonnige Ruderalflächen sind heute Mangelware. Wussten Sie, dass über die Hälfte der Wildbienenarten im Boden brüten? Der Anteil der bedrohten Wildbienen ist hier mehrfach höher als bei den Arten, die von einem Wildbienenhotel profitieren!
  • In der Landwirtschaft und in Hobbygärten wird gehegt und gepflegt. Und das heisst häufig, dass Unkraut nicht wachsen darf. Oder das Obst makellos sein muss. Beim Spritzen von Pestiziden wird dabei das Wohl der Bienen vergessen und der Zusammenhang mit den Nützlingen ausser Acht gelassen.
Der behutsame Einsatz oder der Verzicht auf Pestizide, das Bereitstellen von Nistmöglichkeiten sowie die Förderung einheimischer Wildpflanzen fördern neue Gemeinschaften und Nützlinge.

Wie kann ich einen Beitrag leisten?

Wer einen Garten besitzt, hat viele Möglichkeiten, diesen bienenfreundlich zu gestalten: eine Blumenwiese anstelle eines grünen, monotonen Rasens, einheimische Sträucher, Blumenbeete mit einheimischen Blütenmischungen, welche den Bienen während des ganzen Jahres Pollen und Nektar bieten. Darüber freuen sich nicht nur Bienen, sondern auch Schmetterlinge, Käfer und viele andere Insekten. Auch für das menschliche Auge ist eine blühende Fläche eine Wohltat.

Sie möchten lieber eine Rasenfläche? Auch das ist kein Problem! Reservieren Sie einen Streifen für Wiesenblumen! Mähen Sie aber solche Blühstreifen idealerweise nur 1-2 Mal pro Jahr.

Wer keinen Garten besitzt, kann seinen Balkon oder seine Fensterbretter erblühen lassen. Oder Sie können Einfluss nehmen bei der Bepflanzung öffentlicher Grundstücke wie beispielsweise Schulanlagen, Bachufer oder Strassenränder. Oft braucht es nicht viel, damit auch auf diesen Flächen wertvolle Blumen oder Sträucher stehen. Ein weitgehend ungenutztes Potential bieten Flachdächer, welche durch Dachbegrünungen zu Blütenparadiesen werden.

Aktuell haben Sie auch die Möglichkeit, Ihr Projekt zum Nahrungsangebot für Insekten bei Mission B von SRF einzureichen: Das Ziel der Aktion Mission B ist, die Fläche mit einheimischen Pflanzen für Insekten und Wildtiere zu vergrössern.

Viele schöne und spannende Insekten werden sich bei Ihnen einfinden, wenn Sie ihnen den Lebensraum dazu anbieten.

Aktionen von BienenSchweiz

Der Verband setzt sich aktiv mit einer Vielzahl von Aktivitäten für eine höhere Biodiversität ein.

  • Fortbildung und Schulung von Imkerkadern, welche ihrerseits dieses Wissen an die Basis weitergeben.
  • Unterstützung von Imkern und der Allgemeinbevölkerung durch Angebote wie Flyer oder diese Webseite zu vielen relevanten Themen.
  • Aktiver Austausch mit vielen Interessensgruppen. BienenSchweiz unterstützt auch die Bestrebungen von Mission B und bietet in diesem Zusammenhang via Imker-Sektionen Aktivitäten an.
  • Weitere Veranstaltungen auf der Plattform insektenretten.ch